Poems

Die Angst
Morgens weckst du mich mit einem Schreck.

Halts dank deiner nicht mehr aus zu Haus so treibst du mich hinaus, kaum durch die Tür bist du wider da ich versuche zu fliehen doch erfolglos wie jedes mal.

Im Bus gedacht du seist fort, doch dann spüre ich wieder deine Präsenz.

Setze die Hörer auf und Plötzlich ist alles ganz entspannt. Doch welch ein graus einer meiner AirPods gibt den geist auf.

Nun stehe ich wieder da mit dir, du lässt mich nicht in ruh so geh doch!

Um deiner zu entfliehen ist mir nichts mehr geblieben als das hash zu konsumieren, mit dumpfen Gefühl der Realität entflohen gedacht ich sei frei doch leider nur getäuscht durch das high die Wirkung nur kurz schon bist du wieder da, ich seh es jetzt ein du musst wohl teil meiner sein.

Die Kippe,
sie ist mein täglicher Begleiter. In düsteren Zeiten gab sie mir schon oft das Gefühl von Verständnis. Auch in der Langeweile schenkt sie mir ein Gefühl von Gesellschaft.

Der Rauch der ach so bösen Kippe scheint frei zu sein, wie er sich zuerst mit der umliegenden Luft vermischt und anschliessend langsam dem Himmel emporsteigt. Ich sitze da und beobachte ihn. Ich stelle mir gerne vor, wie frei er doch sein mag. Ich möchte auch langsam durch die Luft schweben und vom Wind in die Ferne getragen werden, hinauf in den blauen Himmel, wo der Frieden herrscht.

Was ich leider nicht begreife: Mit jedem Atemzug wird ein Teil meiner Seele entwendet und ungehindert in den freien Himmel transportiert.

Während mir das klar wird, ziehe ich nochmals daran und beobachte, wie das Papier langsam Zug für Zug von der Glut zerfressen wird bis zum letzten Stück Hoffnung.

Ich stehe auf und werfe nochmals einen letzten Blick auf die Kippe, schnippe sie anschliessend emotionslos weg. Ich lasse sie auf der Strasse zurück, als wäre sie nichts wert. Ich ziehe weiter meinen Weg und vergesse die Kippe langsam wieder. Die Probleme, die ich zuvor hatte, scheinen nun erträglicher zu sein.

Nichts
Es ist kein Zustand, den man mit alltäglichen Dingen umschreiben könnte.

Es ist, als würde jemand dich betäuben, in einen Raum stecken, den du zuvor nie gesehen hast, und dich dann fragen, was hinter dir ist. Du dürftest natürlich nicht nach hinten schauen oder dich bewegen.

Du könntest nichts mit deiner Haut fühlen – keine Wärme, keine Kälte, keinen Gegenstand. Weder riechen noch hören, sehen oder schmecken.

Jetzt stell dir folgendes dazu vor.
Du hättest nicht nur keine Sinne mehr, sondern könntest nicht einmal auf deine Erinnerungen zugreifen. Das heißt: weder spekulieren noch analysieren. Somit keine Probleme, keine Bedürfnisse

nichts.

Die erschreckende Klarheit
Wenn einem einst jeglicher Zugang zum Ich entwendet wird, wird einem ganz schnell klar, wie unsere Welt ist.
Einem wird gegen den eigenen Willen eine Perspektive gezeigt – nein, mehr: erzwungen –, die man zuvor nie gesehen hätte.

Denn:
Auf einmal wird alles ganz klar, als würde man aus der Matrix gerissen werden.
Einem wird klar, wie belanglos jede Sorge, Freundschaft, Beziehung und Erfolg ist.
Es scheint, als wäre es egal, was man macht – oder eben nicht macht.

Allmählich wird einem klar, was der Sinn des Lebens ist. Es sind nicht Erfolge, nicht Beziehungen – nein:
Man kommt auf die Welt, entweder arm oder reich, hat die Möglichkeiten, die man eben hat.

Wenn einem so etwas klar wird, kommt auch schnell die Frage: Warum weiterleben?
Wenn doch eh alles belanglos ist – warum dann weiterleben?

Und ich glaube, das Einzige, was mich daran hindert, mein Leben zu beenden, sind die Urinstinkte in meiner Genetik, die dafür sorgen, dass ich weiterleben möchte.